Seismisches Monitoring

Visualisierung seismischer Messungen

Seismisches Monitoring

Visualisierung seismischer Messungen

Emissionsnetzwerk

In diesem Bereich stellen wir Ihnen die Auswertung und Visualisierung von Daten aus dem seismischen Monitoring bereit. Das empfindliche Messsystem ist ein wichtiges präventives Steuerungsinstrument für den Bau und Betrieb der Erdwärmeanlage Graben-Neudorf.

Fünf an geschützten und erschütterungsarmen Standorten im weiten Umfeld (ca. 4 bis 5 km) des Bohrplatzes installierte Seismometer bilden ein Netzwerk, das jegliche seismische Aktivitäten – weit unterhalb der Spürbarkeit für Menschen – im Untergrund in Echtzeit überwacht. Steigt die Schwingungsintensität an, gibt ein Ampelsystem klare Handlungsanweisungen, damit die Stärke dieser Schwingungen jederzeit unter der Schwelle der Spürbarkeit bleibt.

Weil man mit diesem System in den Untergrund „horcht“, also an die Stellen, an denen die seismischen Ereignisse unter Umständen entstehen können – spricht man von einem Emissionsnetzwerk.

Gesamt-Netzwerk

Das Monitoring-Netzwerk ist durchgehend in Betrieb. Durch die Einrichtung mehrerer Messstellen bleibt das Netzwerk, auch während einzelne Seismometer gewartet werden, funktionstüchtig.

  • Netzwerk
  • Gesamt-Netzwerk
  • Status

Stand: 10.03.2022, 15:43 Uhr UTC

Erdbebenkatalog

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über seismische Ereignisse im Einflussbereich der Anlage, in der Region und in ihrem weiteren Umfeld. Neben Tag und Uhrzeit eines Ereignisses finden Sie weitere Angaben zu dessen Lokalisierung, die zudem auf der unten folgenden Karte abgebildet ist. Darüber hinaus gibt es Informationen über die aus der gemessenen Schwinggeschwindigkeit berechnete Magnitude, die Tiefe des Erdbebenherdes und darüber, ob es sich um ein natürliches oder induziertes Ereignis gehandelt hat. Zu jedem Ereignis bietet der Katalog ein Wellendiagramm, das die an den verschiedenen Messtellen des Netzwerkes eingegangenen Schwingungen anzeigt.

Das um den Bohrplatz eingerichtete Emissionsnetzwerk zur Kontrolle induzierter Seismizität ist auf lokale Erdbeben innerhalb des Netzwerks ausgelegt. Die Unterscheidung zwischen „natürlicher“ oder „induzierter“ Seismizität wird entsprechend nur für Ereignisse innerhalb des Netzwerkes getroffen. Zwar werden auch regionale oder weiter entfernt ausgelöste Erdbeben – abhängig von der Ereignisstärke, -Tiefe und weiteren Faktoren wie dem Hintergrundrauschen an den einzelnen Messpunkten – wahrgenommen und angezeigt. Das System unterscheidet dabei jedoch nicht zwischen induzierter oder natürlicher Seismizität. Diese Ereignisse sind durch den Begriff „regional“ gekennzeichnet.

  • Ereignis- Datum
  • Ereignis [Ortszeit]
  • Magnitude [ML]
  • Breiten-Grad
  • Längen-Grad
  • Ereignis-Tiefe [m]
  • Ereignis-Typ
  • Wellen-Form
  • Map-Darstellung
Detektionen [Summe] 0
- davon natürliche Erdbeben: 0
- davon induzierte Erdbeben: 0
- davon regionale Erdbeben: 0

Die Daten der im Katalog als regionales Event ausgewiesenen Ereignisse sind vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) am Regierungspräsidium Freiburg verifiziert und stammen aus den unter https://erdbeben.led-bw.de veröffentlichten Erdbebenmeldungen.

Stand: 30.10.2023, 13:45 Uhr

Erdbebenkatalog
Map-Übersicht

Erdbeben [Definition]

Die Begriffe Erdbeben und seismisches Ereignis meinen ein und dasselbe Phänomen, kurzfristige Erschütterungen der Erdkruste ausgelöst durch Bewegungen von Gesteinspartien. Sie kommen in unterschiedlichen Stärken vor. Diese reichen von extrem schwachen Ereignissen, die nur von empfindlichen Geräten bereits weit unter der Spürbarkeitsgrenze wahrgenommen werden, bis zu einer Stärke, die Häuser zum Einsturz bringt. Die Stärke der Beben korreliert mit der freigesetzten Energie. Diese ist abhängig von der Größe der Bewegungsbahnen (Fläche), entlang der sich Gesteinspartien verschieben.

Die Richterskala stellt einen Zusammenhang zwischen der Erdbebenstärke und möglichen Folgen her. Sie vermittelt ein besseres Verständnis von den Auswirkungen, welche die in der Tiefe auftretenden Erdbeben an der Erdoberfläche haben können. Sie ist jedoch nur ein erster Schritt zur Annäherung. Im Einzelfall sind weitere Faktoren wie zum Beispiel die Tiefe des Erdbebenherdes zu beachten.

MagnitudenstufeKategorieErdbeben pro JahrAuswirkungen
weniger als 1,0 – 2,9mikromehr als 100.000im Allgemeinen von Menschen nicht gespürt, aber von lokalen Instrumenten aufgezeichnet
3,0 – 3,9leicht12.000-100.000von vielen Menschen gespürt; keine Schäden
4,0 – 4,9leicht2.000-12.000von allen gespürt; geringfügige Schäden an Gegenständen
5,0 – 5,9mäßig200-2.000einige Schäden an schwachen Strukturen
6,0 – 6,9stark20-200moderate Schäden in bewohnten Gebieten
7,0 – 7,9groß3-20schwere Schäden in großen Gebieten; Verlust von Menschenleben
mehr als 8,0großweniger als 3schwere Zerstörung und Verlust von Menschenleben in großen Gebieten

Quelle:
www.britannica.com/science/earthquake-geology/Earthquake-magnitude 

Zum Vergleich die Einstufung des Bundesverband Geothermie: www.geothermie.de/bibliothek/lexikon-der-geothermie/r/richterskala.html 

Die Anlagen der Deutschen ErdWärme müssen bereits vor Eintritt induzierter Seismizität in den spürbaren Bereich abgeschaltet werden. Dieser liegt für die erschlossenen Reservoirtiefen von 3.500 bis 4.000 m voraussichtlich bei Magnitude 1,3.

Visualisierung Seismogramme
Die Grafik zeigt die im Falle eines seismischen Ereignisses an den verschiedenen Seismometern registrierten Schwingungen. Jede Messtelle nimmt verschiedene Arten von Schwingungen wahr.

Longitudinalwellen schwingen parallel zur Ausbreitungsrichtung, wie zum Beispiel Kompressions- oder Druckwellen. Sie bewegen sich nur in eine Richtung.

Transversalwellen schwingen senkrecht zur Ausbreitungsrichtung nach links und rechts sowie nach oben und unten. Diese Wellen laufen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch den Untergrund und kommen daher auch zu unterschiedlichen Zeiten an den Messstellen an.

Die unterschiedlichen Wellen werden im Schaubild durch jeweils drei Linien pro Seismometer dargestellt.

Immissionsnetzwerk

Das seismische Monitoring verfügt über ein weiteres Netzwerk aus Seismometern, welche die gegebenenfalls an oder in Gebäuden eintreffenden Bodenschwingungen aufzeichnen. Die Messtellen befinden sich in ausgewählten, öffentlichen Gebäuden. Sie können im Falle eines seismischen Ereignisses Auskunft über die Schadensrelevanz der aufgetretenen Seismizität geben. Weil diese Messstellen, die an der baulichen Substanz ankommenden Schwingungen erfasst, spricht man vom Imissionsnetzwerk.

Die folgende Tabelle zeigt in fünfzehnminütigen Abständen die in dieser Zeitspanne an der jeweiligen Messstelle eingetroffene maximale Bodenschwingung. Da sich die Seismometer innerhalb von Ortschaften befinden, gehen die erfassten Werte in der Regel auf Durchgangsverkehr oder Passanten zurück, so dass dann auch nur die dort befindliche Messstelle diese Erschütterungen erfasst. Ein im Untergrund aufgetretenes seismisches Ereignis käme nur dann als Auslöser infrage, wenn alle Stationen gleichzeitig erhöhte Schwingungen anzeigen.

Die PGV-Grafiken (Peak-Ground-Velocity = Boden-Schwinggeschwindigkeit) stellen die an den einzelnen Messstellen aufgezeichneten Bodenschwingungen im Tagesverlauf dar. Die genauen Standorte der Seismometer zeigt die folgende Karte. Ein Klick auf die Fähnchen öffnet ein Foto des Gebäudes, in dem die Messtelle untergebracht ist.

  • Immissionsnetzwerk
  • Status
  • max. PGV
  • Foto

Stand: 30.01.2022, 15:43 Uhr UTC
(max. PGV in mm/s der letzten 15 Min.)

Immissionsnetzwerk – Map
Betriebszustand / Messwerte

Tagesübersicht PGV
Die schwarzen Punkte in den Seismogrammen bilden die höchste von der Messstation zur jeweiligen Tageszeit wahrgenommene Schwingung ab. Die rote Linie symbolisiert die Grenze ab der seismische Schwingungen spürbar sein können.

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